Warum Shopware 6 die Shopware Welt revolutioniert oder warum wir Shopware 5 ab und zu verfluchen? Shopware hat sich schon längt als E-Commerce System etabliert und ist heute nicht nur das am weitesten verbreitete System in Deutschland, sondern gehört in Kreisen der Entwickler sicher auch zu den beliebteren Systemen.
Doch als Shopware 2003 in das Leben gerufen wurde, sah die E-Commerce Welt noch ganz anders aus als heute. Während die Entwickler rund um Shopware also versuchten mit dem enormen Wandel in dieser Welt Schritt zu halten, war irgendwann klar, dass nicht alle Entwicklungen mit der technischen Basis von Shopware zu realisieren sein werden. Insbesondere ein Bereich stellte Shopware, genauso wie alle anderen Systeme vor große Probleme – Das Online Marketing.
Marketing im E-Commerce hat sich schon immer gewandelt. Seit den Anfängen des Online Handels haben technische Weiterentwicklungen, wissenschaftliche Erkenntnisse und die generelle Schnelllebigkeit der digitalen Welt immer wieder große Umbrüche gebracht. Von der Einführung des E-Mail Marketing, der Konzentration auf die neuartigen Suchmaschinen (SEO), hin zu der flächendeckenden Nutzung von Social Media Kanälen als Werbeplattform wurden E-Commerce Systeme immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt die Wünsche der Marketing Welt zu erfüllen.
Die letzten Jahre stellten dann diese Welt aber völlig auf den Kopf. Die berüchtigten 4 P’s, Product, Price, Place und Promotion – Grundpfeiler des klassischen Marketings bröckelten langsam, als drei neue Säulen aus dem Boden empor schossen. Die 3 C’s Customer, Competition und Company rückten die strategische Platzierung am Markt in ein anderes Licht. Am einfachsten lässt sich dieser Wandel an dem Fokus des Marketings ausmachen.
Während sich zu vergangen Zeiten die Platzierung eines Produktes oder einer Dienstleistung am Markt hauptsächlich auf das Produkt selbst stützte, steht heute der (zukünftige) Kunde im Mittelpunkt. Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber insbesondere die wachsende Transparenz des Marktes, die größere Konkurrenz und die neuen Ansprüche des digitalen Kunden haben dazu geführt, dass die 3 C’s nun im Mittelpunkt stehen.
Der Kunde steht also im Mittelpunkt. Er wird analysiert, in Prozesse mit einbezogen und er will emotional angesprochen werden. Das alles führte dazu, dass digitales Marketing eine neue Ausrichtung bekam – Das Content Marketing.
Content Marketing geht weg von losen Produktaussagen und hin zu wertvollen Inhalten. Dieser wird nunmehr als wertvoll betrachtet, wenn er die Zielgruppe informiert, unterhält oder berät. In den Händen eines fähigen Marketers avanciert dieses Instrument häufig zu einer mächtigen Waffe, wird die Zielgruppe mit dem Konsum dieser Inhalte nicht nur von dem Produkt, der Marke und dem Unternehmen überzeugt, sondern auch emotional daran gebunden.
Es geht dabei viel weniger um das Produkt als solches, als tatsächlich um den vermittelten Inhalt. Man möchte Aussagen nicht mehr nur behaupten, sondern auch demonstrieren. Sicherlich ergab sich diese Veränderung auch dadurch, dass die Versprechungen des klassischen Marketings, Produkteigenschaften wahr oder unwahr anzupreisen, für den Ottonormalverbraucher viel zu durchsichtig geworden sind. Man ist vorsichtiger geworden und die digitale Welt ist schon lange kein Neuland mehr.
Doch was hat das ganze nun mit Shopware und anderen Systemen veranstaltet? Klar ist, dass die Plattformen vor ein großes Problem gestellt wurden! Während man versuchte mit den generellen Veränderungen und Anforderungen der E-Commerce Welt Schritt zu halten, geriet der Bereich des Marketing etwas unter die Kufen.
Den Anforderungen an eine ansprechende und gut pflegbare Inhaltswelt war man einfach nicht gewachsen. Während Shopware mit den Einkaufswelten ein mächtiges Werkzeug für Landing Pages bot, verkümmerten die Produktbeschreibungen mit einem simplen WYSIWYG (What you see is what you get) Editor. Das Maximum der Gefühle war die Einbindung eines Bildes. Eine Katastrophe für Content Marketer.
Im Falle von Shopware hatte das sicherlich auch technische Belangen. War das Backend ein Vorreiter seiner Zeit, hat es nun schon lange den Anschluss an aktuelle Techniken verloren. Das komplett veraltete ExtJS Framework (Shopware basiert hier auf ExtJS 4.1 – aktuelle Version ist 6.7) ist schwerfällig geworden und Anpassungen dieses Grades ein enorm aufwändiges Unterfangen.
Das führte dazu, dass wir Shopware 5 immer wieder verfluchten, wenn die zur Verfügung stehenden Mittel nicht das Marketing ermöglichten, dass wir uns wünschten. Hier möchte gar nicht mit dem Blog System von Shopware anfangen. Daran hat sich unsere Marketing-Abteilung regelmäßig die Zähne ausgebissen, fehlt es dem Blog von Shopware doch an allen Ecken und Kanten.
So wurden von uns letztlich Plugins ins Leben gerufen, die Abhilfe schaffen sollten. Erst entwickelten wir ein Shortcode-System vergleichbar dem Shortcode System von WordPress, um erweiterte Inhalte in die tristen Stellen der Shopware Editoren zu zaubern (Auch im Store verfügbar). Unsere Marketer konnten endlich Tabellen, Gallerien und Embedded Content (Youtube etc.) einbinden, ohne sich regelmäßig die Kugel geben zu wollen.
Dann wagten wir uns an die Aufgabe einen Frontend-Editor zu schaffen, der das Bearbeiten der Inhalte direkt im Frontend erlaubt – inklusive der vermissten Möglichkeiten – Bilder, Videos etc.
Im gleichen Zuge bereicherten wir auch die Blog-Welt um konfigurierbare und ansprechende Übersichtsseiten, nützliche Einkaufswelt-Elemente und schöne Einzelansichten. Die trostlose Shopware Inhaltswelt fand langsam zu neuem Leben.
Dann kam der Bruch.
Für Ende des Jahres hat sich Shopware 6 angekündigt. Kein Bruch im negativen Sinne – Nein, ein Wolkenbruch! Die Technik die schon jetzt in der Alpha Version von Shopware steckt hat die Herzen unserer Entwickler aber auch der verkopften (Danke an Felix Lobrecht->Instagram Verlinkung?!) Marketer höherschlagen lassen. Ohne zu wissen welche Möglichkeiten Shopware 6 genau für die Inhaltspflege mitbringen wird, können wir schon jetzt sagen, dass wir hier vor einer Revolution stehen.
Die technische Basis von Shopware 6 ist enorm vielseitig. Es besteht kein Zweifel daran, dass sich die aktuelle E-Commerce Welt mit allen Anforderungen auf diesem Fundament abbilden lässt.
Das ganze System ist zum Beispiel headless, im deutschen leichtfertig mit kopflos übersetzt ist diese Eigenschaft ganz und gar nicht schlecht, so wie die leicht mitschwingende Konnotation es vermuten lässt. Headless bedeutet, dass der Kopf des Systems und damit im technischen Sinne das Backend nicht direkt mit dem Körper, also dem Frontend verbunden ist.
Vielmehr lässt sich das System nach Frankensteins Vorbild auf einen beliebigen Körper setzen (Frankenstein war übrigens nicht das Monster, sondern der Wissenschaftler). Dafür bietet Shopware alle Schnittstellen an um die Funktionen aus dem Kopf zu einem Körper und wieder zurück zu übertragen.
Zudem basiert das Backend auf Vue JS, einem sehr beliebten Javascript Framework, dass im Gegensatz zu dem stark angepassten ExtJS von Shopware 5 vielseitiger und einfacher zu erweitern ist. Allein das ermöglicht schon glänzende Vorhersagen für die Zeit mit Shopware 6 und Content Marketing. Denn selbst wenn Shopware nicht den Fokus auf dieses Marketing Konzept legt, können nun Agenturen wie wir es sind aufhorchen.
Durch die eng verzahnte duale Ausrichtung auf Programmierung und Marketing brennen wir darauf, das System nach unseren Wünschen ergänzen zu können ohne uns dabei im wahrsten Sinne des Wortes die Arme zu brechen.
Zu guter Letzt kommt Shopware 6 auch mit einem komplett überarbeiteten Inhalts-Editor für Einkaufswelten daher. Schon jetzt ein wahres Zuckerstückchen, soll dieser Editor laut Insider-Quellen (und mit Insider meine ich etwa so Inside wie die BILD) auch für die Produktbeschreibungen zur Verfügung stehen (können).
Es heißt also dranbleiben. Und wer die Wartezeit bis Shopware 6 überbrücken will, kann sich schon mal mit unseren Shortcode-Plugins über Wasser halten oder über das folgende Formular einen exklusiven Zugriff auf das Blog und Frontend-Editor Tool erlangen, das sich derzeit noch nicht im Store befindet und nur für interne Zwecke genutzt wird.
Content ist KING!