Die Vorteile des Icons, das optisch den zwei Buns und dem Pattie eines Burgers ähnelt, liegen auf der Hand: es ist klein, hat sich etabliert und ist dadurch gut verständlich und löst das Platzproblem gerade auf kleinen Devices. Doch sieht man heutzutage immer öfter auch Desktop die drei Striche statt einer üblichen Navigation am Rand der Seite prangen. Doch ist das sinnvoll oder nur eine optische Spielerei? So leicht lässt sich die Frage meist gar nicht beantworten.
Als Designer muss ich sagen: ja, das kleine Ding sieht verdammt gut aus. Es gibt einem die Freiheit, eine Seite komplett frei zu gestalten, ohne eine Navigation im Weg zu haben. Wenn man ganz verrückt ist, kann man das Icon an sich auch noch anpassen: mal lässt man Farbe einfließen, mal die Striche leicht versetzt darstellen.
Daraus lässt sich ein großer Vorteil ableiten: Der Content steht im Vordergrund. Ist die Navigation vielleicht gar nicht so wichtig und bietet kaum nutzbaren Umfang, kann hier ein Burger-Menü eine gute Alternative zur herkömmlichen horizontalen oder vertikalen Navigation sein.
Doch gibt es doch von kleinen Informationsseiten bis zu komplexen Marktplätzen viele verschiedene Arten von Seiten im World Wide Web. Die Inhalte, sowie die Navigationsstruktur sollte also vorher durch ein Wireframe oder Low Fidelity gut durchdacht sein, um spätere Überraschungen zu vermeiden. Denn es kostet jedes mal einen extra Klick, wenn man das Burger-Menü öffnen möchte. Und jedes mal, wenn wir dem User einen Klick abverlangen, leuchtet das imaginäre Conversion-Lämpchen auf.
So weit die Meinungen bei diesem Thema auseinander gehen, so muss man sich vielleicht auch gar nicht für- oder gegen das Icon entscheiden. Möglicherweise bietet ein Hybrid aus beidem ja genau die richtige Lösung, solange alles gut verständlich und übersichtlich gestaltet ist. Eine allgemeine Lösung gibt es hier und wird es wohl nie geben.
Was aber immer klar sein sollte: im Fokus steht der User. Und dieser muss sich letztendlich mit der Navigation auf deiner Seite zurechtfinden. So ist die Lösung nicht erst bei der Auswahl der Navigation zu suchen, sondern beim User selbst. Lerne deine Besucher besser kennen, um zu wissen, was sie von der Seite erwarten und welche Inhalte sie erreichen möchten. Dann ergibt sich die Antwort auf die Frage der Navigation vielleicht von selbst.